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MSC Youngster Fahrer mit beeindruckenden Leistungen

Pedelec Sicherheitstraining

Im Pedelec-Kurs in Rüthen gibt's viel zum Umgang mit E-Bikes zu lernen

VON SARAH BSDUREK AM 25. MAI 2023 17:02 UHRRÜTHEN -  LESEZEIT 3 MIN

Rüthen – „Was fällt euch schwer? Was möchtet ihr verbessern?“, fragt Michael Kura die sechs Teilnehmerinnen (mit mir sieben) des Pedelec-Kurses in der Kaiserkuhle. Auf Antworten muss er nicht lange warten. „Ich habe Probleme mit Kurven“, „Ich kann am Berg nicht gut anfahren“ und „Ich kann schlecht auf- und absteigen“ – die Frauen haben ganz genaue Vorstellungen von dem, was sie lernen möchten. Und ich? Tja, ich schaue einfach mal, was auf mich zukommt. Mit meinen zarten 35 Jahren bin ich mit Abstand die Jüngste in der Runde. Und sind wir mal ehrlich, Fahrrad fahren kann ich doch. Dass aber auch mir nicht alles locker von der Pedale geht, wird sich nur wenig später herausstellen.

Nach einem rund 20-minütigen Theorie-Teil, in dem Michael Kura kurz die wichtigste Pedelec-Technik erklärt, geht es raus auf den Übungsplatz. Denn „man kann theoretisch viel erklären, das hilft aber in der Praxis nicht“, sagt Alexandra Kura, die gemeinsam mit ihrem Mann den Kurs leitet. Die beiden haben einige Übungen vorbereitet. Um die Gruppe fit im Umgang mit dem E-Bike zu machen, stehen unter anderem präzises Bremsen, Blick- und Lenktechniken, Kurven- und Schrägfahren sowie Handling und Geschicklichkeit auf dem Trainingsplan. Aber: „Alle Übungen sind freiwillig, hier wird niemand zu irgendwas gezwungen“, versichert Michael Kura.

Hochmotiviert schwingen sich alle auf den Sattel und folgen den beiden Kuras auf den Übungsplatz. Um ein Gefühl für das eigene Rad zu bekommen, sollen wir als erstes schieben und abwechselnd die Vorderradbremse (links am Lenker) und die Hinterradbremse (rechts) betätigen und beobachten, wie das E-Bike reagiert.

Im zweiten Schritt bekommen wir die Aufgabe, das Fahrrad als Roller zu benutzen. Mit dem rechten Fuß auf der Pedale, während der linke Fuß Schwung gibt, ist kein Problem für mich. Andersherum fühle ich mich wie der größte Tollpatsch. Hinzu kommt, dass mir der Sattel ziemlich unsanft gegen die Hüfte drückt. Also Schluss damit. Alle Übungen sind ja schließlich freiwillig.

Weiter geht es mit Kurven. Rote Hütchen geben uns die Fahrbahn vor, die Anweisung lautet: „Achtet darauf, dass die Pedale des kurveninneren Beins oben ist. Durch leichte Schräglage des Pedelecs kann es sonst passieren, dass, wenn die kurveninnere Pedale unten steht, sie über den Boden schrabbt.“ Nichts leichter als das, oder? Das Beweisfoto, das zeigt, dass ich genau mit dem falschen Fuß unten durch die Kurve fahre, habe ich mal unauffällig verschwinden lassen. Also noch mal von vorne und diesmal: volle Konzentration. Das kurveninnere Bein muss oben sein. Geschafft!

Beim Slalomfahren sind die Hütchen Zentrum des Blickfelds. Schnell nacheinander links und rechts um die Kurven zu fahren, erweist sich als ganz schön knifflig und das ein oder andere Hütchen leidet stark unter den schwarzen Gummireifen. Ähnlich sieht es beim Linksabbiegen mit Handzeichen und Schulterblick aus. Aber mit jedem Mal werden die Zweiradfahrerinnen sicherer.

Auch das Anfahren am Berg wird geübt. „Legt einen kleinen Gang ein und dreht die Pedale, auf die ihr steigt, hoch, damit ihr direkt genug Schwung kriegt“, erklärt Michael Kura. Zum Schluss folgt die Königsdisziplin. Die Fahrt unter einem Seil hindurch, von dem eine Wäscheklammer abgenommen und im zweiten Durchgang wieder angeklammert werden soll. Jetzt kommen alle geübten Techniken zusammen. Anfahren, präzise bremsen, das Seil und die Fahrtrichtung im Blick behalten, eine Hand vom Lenker lösen, um die Klammer zu fassen. Sichtlich stolz und zufrieden verabschiedet sich schließlich die Gruppe voneinander. Der allgemeine Tenor: „Schön war’s!“

Wer jetzt Lust hat, selbst einmal an einem Pedelec-Kurs teilzunehmen, hat noch am 11. und am 17. Juni die Chance. Anmeldung bei Michael Kura unter Tel. (01 51) 52 05 89 02.